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Elisabeth-Düser-Park

Die Apothekerin betrieb vom 12. Januar 1963 bis wenige Tage vor ihrem Tod am 30. Dezember 2009 die Blasius-Apotheke in Balve

Elisabeth Düser

In den 47 Jahren ihres Wirkens als Apothekerin hatte sie sich durch ihr herausragendes fachliches Wissen weit über die Grenzen von Balve einen ausgezeichneten Ruf erworben. Insbesondere auch bei der Balver Ärzteschaft sowie den weiteren Apothekern genoss sie hohes Ansehen und ungeteilte Wertschätzung.  Dreißig Jahre lang versah sie alle 14 Tage den einwöchigen Apotheken-Notdienst über Nacht- und Wochenenden und verbrachte dann die gesamte Zeit in ihrer Apotheke, um anschließend nahtlos wieder in den regulären Dienst zu wechseln. In diesen drei Jahrzehnten verbrachte sie keinen Urlaub!

Das hohe Ansehen in der Ärzte- und der Apothekerschaft genoss sie aber vor allem auch bei den Kranken- und hilfsbedürftigen Menschen, die sich mit ihren gesundheitlichen Problemen und in deren Folge auch mit ihren sonstigen Bedrängnissen an Elisabeth Düser wandten. Sie wusste immer einen Rat, vor allem aber stießen die Menschen bei ihr stets auf Verständnis und Wohlwollen.

Aus eigener schmerzvoller Erfahrung wusste sie um die Nöte der Menschen und half ihnen aus ihrem christlich geprägten Selbstverständnis heraus weit über das hinaus, was zu den Aufgaben ihres Berufsstandes gehörte.

Sie war am 7. Oktober 1927 in Menden-Schwitten als das Älteste von 13 Kindern geboren und war die wichtigste Stütze ihrer Mutter, nachdem ihr Vater infolge eines tragischen Unglücks frühzeitig verstorben war.

Viele Balver erinnern sich daran, wenn sie die guten, aber teuren Medikamente, die nicht von der Krankenkasse bezahlt wurden, dennoch an Bedürftige herausgab. Diese Medikamente zahlte sie dann aus eigener Tasche.

Sie hatte immer und für jeden einen guten Ratschlag, der neben ihrer fachlichen Qualifikation vor allem auch deshalb so sehr gefragt und geschätzt war, weil die Menschen spürten, dass sie es in ihrer unnachahmlichen Bescheidenheit und Herzlichkeit ehrlich meinte.

Sie lebte und liebte ihren Beruf als Apothekerin und spürte zugleich ihre hohe Verantwortung für die Kranken, denen sie sich verpflichtet fühlte.

Die heute selbstverständliche Versorgung kranker und alter Menschen mit Medikamenten durch einen mobilen Fahrdienst hatte sie schon vor 40 Jahren als festen Service ihrer Apotheke eingerichtet.

Legendär und den Balvern in bester Erinnerung war der von ihr vertriebene Kräuterlikör „Hinten hoch“, von dessen wohltuender Wirkung sie überzeugt war.

Sie war ein Menschenfreund, liebenswürdig, hilfsbereit und als Kind ihrer Zeit zutiefst bescheiden. Kaum jemand in Balve war näher an den Menschen als Elisabeth Düser. Sie schaute nicht auf Rang und Titel und half, ohne viel Aufhebens zu machen, unkompliziert vielen Armen und Hilfsbedürftigen, indem sie diesen u.a. auch finanziell unter die Arme griff.

Ob es um gesundheitliche Fragen und der richtigen Behandlung ging oder auch darum, den Menschen in ihren Nöten und Problemen zuzuhören, Elisabeth Düser hatte immer ein offenes Ohr. In Balve war es fast schon ein geflügeltes Wort: “Frag mal Fräulein Düser“.

Neben ihrem stillen, caritativen Wirken darf nicht vergessen werden, dass sie über Jahrzehnte hinweg immer auch Balver Vereine und Organisationen auf vielfältige Weise unterstützt hatte.

Unter ihren Angestellten und Mitarbeitern genoss sie allergrößten Respekt, als Chefin, als Apothekerin, und als Mensch.

Elisabeth Düser war eine außergewöhnliche Frau. Sie war in Balve eine Institution! Und sie war noch mehr. Die Balver hatten sie in den 47 Jahren des Bestehens ihrer Apotheke voller Respekt in ihr Herz geschlossen. Und so kam es nicht von ungefähr, dass sie als „der Engel von Balve“ bezeichnet wurde. Andere meinten, sie sei eine „stille Heilige“ gewesen. Auf jeden Fall war sie eine herausragende Apothekerin und große Wohltäterin.

Als sie am 30. Dezember 2009 verstarb, spürten die Menschen, wer da von ihnen gegangen war. Elisabeth Düser hat sich um die Menschen im Balver Land verdient gemacht! In Anerkennung und Würdigung dieser außergewöhnlichen Frau und ihres herausragenden, nahezu ein halbes Jahrhundert währenden Wirkens beantragte die Heimwacht Balve e.V. mit Unterstützung durch die Katholische Kirchengemeinde St. Blasius Balve, den neu gestalteten Park an der Blasius-Kirche in Balve zum „Elisabeth-Düser-Park“ zu benennen.

Am 6. September 2023 hatte der zuständige Ausschuss der Stadt Balve dem Antrag der Heimwacht Balve und des Kirchenvorstands von St. Blasius Balve einstimmig zugestimmt.

Text: Ludger Terbrüggen