Die Geschichte von Balve
Eine Reise durch die Zeit
Die ältesten Spuren menschlichen Lebens im heimischen Raum sind rund 100.000 Jahre alt und stammen aus der Balver Höhle. Mit Beginn des 4. Jahrtausend v. Chr. begann der Mensch in dieser Region damit, die Welt urbar und nutzbar zu machen. Viel später entstand eine kleine Ansiedlung aus mehreren, zerstreut an den Ufern der Hönne liegenden Haupt- und Nebenhöfen.
Hier im alten Balowa hatte auch der berühmte Sachsenherzog Widukind Landbesitz. Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes Balve stammt aus der Abtei Werden bei Essen und berichtet aus dem Jahre 864, dass ein Mädchen aus Balve hier am Grabe des heiligen Ludger sein Augenlicht wieder erhielt.
Die geschichtliche Entwicklung des kurkölnischen Balves wird dann in den folgenden Jahrhunderten von seinem politischen Schicksal als Ort an der Grenze zur Grafschaft Mark bestimmt.
Das Jahr 1430 brachte dem Ort an der Grenze die Verleihung des Stadtrechts durch den Kölner Erzbischof und Kurfürsten Dietrich II. von Moers und damit mehr Bedeutung.
In den truchsessischen Wirren des 16. Jahrhunderts behauptete Balve mit dem kurkölnischen Sauerland seine Zugehörigkeit zur katholischen Lehre.
Entwicklung zur modernen Stadt Balve
Insgesamt dreimal wurde die gesamte Stadt durch Brände zerstört und schließlich wieder aufgebaut. Eines der wenigen Häuser, das diese Katastrophen überstand, ist das ehrwürdige Fachwerkhaus am Kirchplatz, die sog. „Alte Vikarie St. Nikolai“.
1815 wurde das Balver Land mit dem ehemaligen kurkölnischen Herzogtum Westfalen Bestandteil des Königreiches Preußen. Das blieb ebenso wenig ohne Einfluss wie die beginnende Industrialisierung des 19. Jahrhunderts. So stammt aus den Jahren 1835 bis 1854 das bemerkenswerte technische Kulturdenkmal Luisenhütte. Hierbei handelt es sich um die einzige Hochofenanlage dieser frühen Art in Mitteleuropa.
Die vormals kleine Stadt Balve ist seit der Gebietsreform des Jahres 1975 weit über die ursprünglichen Stadtgrenzen hinaus gewachsen und bildet heute mit den Ortsteilen Beckum, Eisborn, Garbeck, Mellen, Langenholthausen und Volkringhausen ein Gemeinwesen. Darüber hinaus musste die neue Stadt Balve die in den Jahrhunderten gewachsenen Bindungen an das kurkölnische Sauerland aufgeben und ist jetzt Bestandteil des neu geschaffenen Märkischen Kreises.
Die höchste Erhebung des Stadtgebietes liegt mit 546 m ü.NN an seinem Westrand im Balver Wald. Östlich davon dehnt sich eine abwechslungsreiche, flachere Berg- und Plateaulandschaft aus.
Die Kalkhochfläche im nördlichen Stadtgebiet wird von der Hönne in einem felsschluchtartigen Tal durchbrochen. Bizarr geformte Felsgruppen und eine Vielzahl von Höhlen bilden hier typische Landschaftselemente.